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Freitag, 26. Dezember 2014

Alternative Weihnachtsansprache: Werbegag oder Flop?

Die wohl skurrilste Werbesendung 2014 wird mit der Stimme der gemeinnützigen Klinik Erlabrunn als Weihnachtsgruß verbreitet!


   In der als Werbesendung selbst deklarierten "alternative Weihnachtsansprache - was der Bundespräsident hätte eigentlich sagen müssen", wartet der Zuschauer vergeblich auf den Weihnachtsmann, der am Pool unter Palmen von Hula-Mädchen seinen Drink gebracht bekommt. Die Art und Weise der kritischsten Mahnung und dem Aufzeigen von verbalem Prostest gegen den Moralverfall der Gesellschaft, besonders die harsche Kritik an die Politik zweigt weit vor der gewohnt bunten Werbewelt ab und präsentiert sich in Form einer bundespräsidial würdigen Ausstrahlung, jedoch mit gradezu spießbürgerlich moralischem Inhalt über unsere ach so brennende Welt!






   So spricht Herr Josef  Wieder, Geschäftsführer der Klinken Erlabrunn in Sachsen, in nahezu 9 Minuten mit sehr offenen Worten über die Stellung seiner Kliniklandschaft innerhalb der Weltordnung. Mit harschen Worten prangert er an: "Die Regierenden regieren an den Regierten vorbei, denn es herrschen Erpressung, Überheblichkeit, Lug und Betrug, Abneigung, Misstrauen, Anstandslosigkeit, Zügellosigkeit, Intrigen und Fehleinschätzungen." Diese abschließende Liste an Lastern sieht er auch parallel grenzüberschreitend zu anderen Ländern in der Welt und lässt die Meinung zu, dass die Weltbevölkerung in allgemeine Kriegsangst versetzt wird, ähnlich wie zu Zeiten des kalten Kriegs.

   Mit eigenen Worten urteilt er die Politiker als "..., begnadete Selbstdarsteller und kreative Märchenonkel und Märchentanten", welche das beherrschende Feld seien, ab. Er fährt in seinem leicht sächsischen Akzent fort: "Doch seit dem wir seit 1990 ohne den jahrzehntelangen Ost-West-Konflikt träumten, haben wir ihn heute wieder, und scheinbar schlimmer als vorher. Man muss nicht alten Zeiten nachweinen, alten Werten schon. Und Freiheit endet dort, wo Verantwortung aufhört." Ferner weist er hin, dass es "nie um Menschenrechte und moralische Werte." gehe, sondern "schlichtweg um Geld."

   Gemeint ist vielleicht, das die Hoffnung auf eine bessere Welt trotz friedlichem Mauerfall schwer in die Hose gegangen ist und er sich selbst in einer monetären Welt nicht zurecht findet? Dieser sächsischen Sichtweise jedoch können sich ebenso die Westdeutschen anschließen, wenn es um das Enstehen eines neuen Ost-West-Konfliktes innerhalb der EU geht.

   Er greift mit medizinischer Nomenklatur die Poltiker an: "In Krankenhäusern moniert und sucht man multiresistente Keime. In den Köpfen der politischen Elite wäre diese Suche wahrscheinlich erfolgreicher." Wobei, mit diesen Worten, mehr die fest in den Köpfen der Politiker sitzende kapitalistische Ideologie anzunehmen ist, als der gesunde Menschenverstand.

   Zum Ende des Beitrags beruft er sich auf die Meinungsfreiheit: "Wir werden diese Welt leider nicht ändern oder das Monopoly unterbrechen können. Aber niemand wird auf Dauer Meinungen verbieten und verbieten können." Bis er letztlich den Zuschauern eine gesegnete Weihnachtszeit und alles erdenklich Gute wünscht, bietet er geschickt auch den eigentlichen Grund seiner Werbebotschaft an, Dienstleister einer Klinik zur Genesung zu sein, mit dem Ruft zur Treue und Verbundenheit zur Klinik im Bedarf der Patienten.



   Interessant ist vielleicht dabei die öffentliche Frage des Hademare Herolds, ob sich Herr Wieder in seiner Rede auch von den aktuellen Thesen und Forderungen der Paritätischen hat anstecken lassen? Vielleicht ist es doch tatsächlich eine christliche Ode an die Menschheit? Doch, wenn in einer solch würdigen Ansprache das Verkaufsschild "Werbesendung" angebracht ist, vielleicht auch nur eine andere Form der Werbung als mutmaßlichen Etikettenschwindel für seine eigene Gesellschaft, die kurz vor dem Konkurs steht?
   Fragen über Fragen! So richtig verstanden hat der Herold den Inhalt des Beitrags nicht als Werbebotschaft, noch als ernst zu nehmende politisierende Äußerung. Als polemisch möchte der Herold diese Sendung jedoch nicht bezeichnen, denn viele Menschen verstehen bekanntlich nur mit großem Herzen. Doch das ist in der Politik allgemein bekanntlich aus Stein.



HO, HO, HO! 

Frohe Weihnachten wünscht auch der Herold 
seinen treuen und verbundenen Lesern!

Mehr Infos zum Bericht:

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